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Dienstag, 20. September 2016

Kopfsache - selbstgenähte Hüte und Mützen Teil 07

Seit Ende Juli nähe ich immer wieder Projekte aus dem Buch „Chapeau – 25 Nähprojekte für Hüte, Mützen, Kopfschmuck und mehr (Edition, Michael Fischer)“, mit dem Ziel wenigstens die Hälfte der Modelle zu nähen. In dieser Woche habe ich mich mangels Zeit und akuter Stoffknappheit für ein simples Recycling-Projekt entschieden.



Der Sonnenschild (ja, so heißt diese Art der Kopfbedeckung tatsächlich, auch wenn ich da SiFi im Kopf habe) besteht aus einem alten Hemdstoff, Einlage und Bügelvlies.

Bei einer der letzten Einkaufstouren bin ich im Bekleidungsgeschäft an den Accessoires vorbei gelaufen und einer Baseball-Kappe begegnet, die ein fast identisches Streifenmuster hatte. Schnell war ein Erinnerungsbild geknipst, damit mir die Idee nicht abhanden kommt. Gestern dann hab ich das Hemd aus meiner Recycling-Kiste hervorgesucht und die Schnittteile zugeschnitten. Dabei musste ich ein bisschen schummeln, um die Länge der Bindebänder zu erreichen musste ich für Vorder- und Rückseite je zwei Hemdstreifen zusammenfügen. Da hieß es ganz genau arbeiten, damit die feinen blauen und weißen Streifen auch exakt aufeinander treffen.







Während die Bindebänder nur durch eine zusätzliche Lage weißen Baumwollstoff verstärkt sind, haben beide Seiten des Schirms eine kräftige Bügelvliesauflage. Auch beim Zusammensetzen des Schirms hab ich mich um Genauigkeit bemüht.

Nachdem die Anleitung meiner Meinung nach sehr viel komplizierteres Verfahren vorschlägt, habe ich Band und Schirm einfach nach meiner mehr oder weniger bewehrten „Frei Schnauze“- Methode vernäht. Dazu habe ich das Band bis auf eine Wendeöffnung (groß genug für den Schirm) geschlossen, das Band auf rechst gewendet und gebügelt. Den Schirm hab ich anschließend rechts auf rechts an den oberen, offenen Bandteil genäht, die Naht sollte dabei knapp über der gebügelten Wendekante angesetzt werden. Dann den Schirm nach vorne drehen, so dass die Nahtzugabe von Schirm und Bandkante im Band verschwinden. Zum Schluss die untere Bandseite wieder entlang der gebügelten Wendekante einschlagen, alle drei Lagen zusammenstecken von oben knappkantig absteppen – fertig. Es geht auch ganz anders und noch einfacher, aber zielführend war auch meine Methode.




Weil ich die Stückelnaht der Bindebänder in die Mitte der Kappe gelegt habe, ist das Bindeband an den beiden Seiten unterschiedlich lang, was nach dem Zusammenknoten im Nacken nicht mehr auffällt.



Beim Tragen ist mir schon aufgefallen, dass der Schirm zu weit in mein Blickfeld ragt. Wahrscheinlich ist das individuell unterschiedlich, da die Kopfform und die Art wie und wo der Sonnenschild gebunden wird Einfluss nehmen auf den Sitz des Schilds. Beim nächsten Modell werde ich die Schildform ein bisschen verkleinern und auch die Breite des Bindebands reduzieren, damit die Proportionen besser zu meiner Kopfform passen.







Die Kappe gefällt mir besser als ich es zunächst erwartet hatte. Schön finde ich hierbei die Schlichtheit der Kopfbedeckung, deshalb habe ich auch darauf verzichtet den Sonnenhut mit der Knopfleiste des alten Hemdes oder andere Zierrat zu schmücken. Hoffentlich bekommen wir noch ein paar sonnige Tage, damit der Sonnenschild ein paar mal getragen werden kann bevor er zum Überwintern in den Schrank kommt.



Das war es von mir für diese Woche, hier geht es zurück zum Creadienstag und den tollen Beiträgen der andern Teilnehmer.



Bis bald!

Gruß

Sophie




Donnerstag, 15. September 2016

Urlaubsbilder

Hallo Leute, heute mache ich euch alle ein bisschen neidisch, indem ich glücklich verkünde:
Ich bin im Urlaub!!!
Mal im Ernst, ich freue mich so sehr auf ein paar freie Tage mit Strand und Meer, dass ich euch heute ein paar meiner letzten Urlaubsschnappschüsse zeige.
Für alle die zu Hause bleiben müssen und noch auf den nächsten eigenen Urlaub warten, so sieht es in meinem Eckchen vom Paradies aus:

Schnappschüsse vom Strand:







Schnappschüsse aus der Stadt:


Bilder

Für alle daheim gebliebenen gilt, haltet durch, der nächste Urlaub kommt bestimmt und bis dahin kann man Fernweh tanken und die alten Urlaubsbilder durchschauen.

Bis bald!
Gruß
Sophie


Dienstag, 13. September 2016

Kopfsache - selbstgenähte Hüte und Mützen Teil 06




Pagenmütze - oder was passiert wenn man nicht mit Überzeugung und Herz bei der Sache ist.
Um mein selbstgewähltes Ziel von mindestens zwölf genähten Modellen aus „Chapeau – 25 Nähprojekte für Hüte, Mützen, Kopfschmuck und mehr“ zu erreichen habe ich in dieser Woche eine Pagenmütze genäht.


Das Modell sah für meine Augen nicht sonderlich vielversprechend aus, die Proportionen der einzelnen Schnittteile wirkten auf dem Modellbild falsch und die Anleitung schlug vor Wachstuch anstelle von Stoffen zu verarbeiten. Zudem war die Beschreibung der Arbeitsschritte wieder einmal auffällig umständlich und teilweise verwirrend, die wenigen Skizzen dazu jedoch hilfreich.

Warum ich mich schließlich doch dazu entschieden habe das Modell zu nähen? Zum Einen hatte ich alle notwendigen Materialien zur Hand, zum Anderen wird die Auswahl der Hüte und Mützen immer kleiner, was ästhetische Kompromisse unabdingbar macht. Eine Auswahl und Einschätzung die natürlich rein subjektiv ist und bitte nicht so verstanden werden soll, als gäbe es keine guten Modelle mehr zu nähen. Es ist aber so, dass ich die (potenziell besser als gedachte) Pagenmütze einer Monstermütze für Kinder vorziehe. Eine Karnevals- oder Faschings-Mütze für Kinder brauche ich eben noch weniger als eine Mütze, deren Stil nicht ganz gefällig ist, die aber auf meinen Kopf passt und potenziell zum Verschenken taugt.


Das Modell besteht aus drei Schnittteilen, die schnell und in bekannter Weise zusammengesetzt werden. Tatsächlich lassen sich einige der Hut-Modelle auf identische Weise zusammenfügen, die Arbeitsabläufe haben sich inzwischen so eingeprägt, dass ich die ohnehin oft vernachlässigte Anleitungen des Buchs immer seltener bemühe.
Den Außenstoff kennt man vom schwedischen Möbelhaus, das Futter ist ein Bauwollstoff in schwarz mit weißen Tupfen, der zu einer kommenden Gelegenheit noch einmal auf diesem Blog zu sehen sein wird und gefüttert ist der Hut wider mit der billigen Alternative zum Volumenvlies, einem neuen Spültuch. Den Schirm habe ich zusätzlich mit Bügelauflage und durch mehrreihiges Absteppen versteift.


Das Futter ist wieder ein wenig aus der Form gegangen, obwohl ich sehr vorsichtig beim Zusammensetzten war. In Zukunft werde ich wohl dazu übergehen, das Futter nachträglich ein zu setzen, damit beim Stülpen / Wenden der Mütze von Links nach Rechts, das Futter nicht überdehnt wird.

 
Auf eine abschließende Ziernaht am Mützenrand habe ich diesmal verzichtet, Futter und Außenstoff sind dafür mit einem Blindsaum-Stich zusätzlich zusammengeheftet.

Das die Mützen für meinen Modellkopf zu groß sind, erkläre ich ja nicht zum ersten Mal, wegen des Übergewichts durch den Schirm musste ich diese Woche den Hut vom Verrutschen aber durch Einsatz von Klebeband abhalten.
Wie schon befürchtet, stimmt etwas mit den Proportionen der Schnittteile nicht. Der Schirm der Mütze ist riesig, der Kronen-Umfang mehr als großzügig bemessen (besonders im Hinblick darauf, dass es sich um ein Damenmodell handelt), die Kronen-Höhe dafür allerdings ein bisschen niedrig und das zusätzliche vernähte Band gibt der Krone ein zylindrische Form, die nichts mit einer Pagenmütze gemein hat. Letzteres mag aber auch ein Verarbeitungsfehler meinerseits sein.


 
Nach Rücksprache mit meiner zwei-Personen-Testgruppe, fällt das Urteil zur Mütze eher nüchtern aus. Der überdimensionierte Schirm stört alle Stimmberechtigten, aber mit meiner Meinung zur Hutform bin ich alleine geblieben. Der verarbeite Stoff kam leider auch nicht an, „der is nix für eine Mütze“ und „als Garten-Kissen sieht der besser aus“, sind doch eindeutige Aussagen.

Nach ein bisschen hin und her überlegen, kommt die Pagenmütze jetzt erst mal zur Arbeitskleidung und wird beim nächsten Malereinsatz sicher gute Dienste leisten.
Man kann nicht jede Woche einen Gewinner produzieren und da ich von Anfang an Zweifel an der Mütze hatte, bin ich auch nicht enttäuscht. So ist das eben manchmal, dann ist man nicht mir dem Herzen bei der Sache und am Ende kann man das dem Projektergebnis auch ansehen. Vielleicht packt mich irgendwann einmal der Ehrgeiz und ich passe die Schnittteile meinen Vorstellungen an und gebe der Pagenmütze eine neue Chance mein Herz zu gewinnen. Bis dahin gibt es aber noch ein paar aufregendere Hutmodelle zu nähen.




Für heute heißt es aber erst; zurück zum Creadienstag und anschauen, was die anderen Teilnehmer so schönes gezaubert haben.

Bis bald!
Gruß
Sophie

Dienstag, 6. September 2016

Kopfsache - selbstgenähte Hüte und Mützen Teil 05

Heute mal etwas einfaches. Eine schnell und simpel genähte Babyhaube. Aus zwei kontrastreichen Baumwollstoffen, damit man die Haube wenden und beidseitig tragen kann.

 
Da die Haube nur aus drei Schnittteile besteht., musste ich mich nicht groß mit der Nähanleitung aus Chapeau – 25 Nähprojekte für Hüte, Mützen, Kopfschmuck und mehr (Edition, Michael Fischer) aufhalten. Mit ein bisschen Näh-Erfahrung ist es einfacher die Haube zusammen zu nähen, als zu versuchen sich durch die umständlichen Formulierungen der Anleitung zu arbeiten, zumal es bei diesem Projekt Fotos der einzelnen Arbeitsschritte gibt, die besonders visuellen Lernern wie mir Hilfestellung geben.


 
Um ein möglichst angenehmes Tragegefühl zu schaffen, sollte man nur Naturfaserstoffe verwenden und auf versteifende Einlagen verzichten. In meinem Fall habe ich die Haube nur aus Baumwollstoffen gearbeitet, im Schirm ist zusätzlich zu eine Lage Stoff verarbeitet und die beiden Bindebänder sind, anders als in der Vorlage empfohlen, doppellagige Stoffstreifen. Deren Enden sind mit einem Zierstich am Haubenrand verankert und an den Spitzen schlicht verknotet.


Erst beim Verarbeiten ist mir ein Farbfehler im Außenstoff aufgefallen und die Ziernähte sind nicht gerade meine beste Arbeit, außerdem bin ich mir nicht sicher ob der Haubenschirm nicht zu groß ausfällt. Die Babyhaube ist also ein nicht ganz so erfolgreiches Projekt in meinen Augen. Enttäuscht bin ich deshalb aber nicht, bevor ich in die Verlegenheit kommen sollte mehr Babyhauben zu nähen müsste das Schnittmuster ein wenig abgeändert und die Verarbeitung genauer ausgeführt werden, dann werden die Hauben sicher ein Erfolg.







Als kleines Geschenk für frisch gebackene Mütter ist das Babyhäubchen sicherlich ein süße Idee und natürlich auch wenn man gerade selbst mit Nestbau-Vorbereitungen beschäftigt ist.
Außerdem ist die Haube genau die Art von Mini-Projekt die man zum Näh-Moral-Aufbau gebrauchen kann und bietet die ideale Gelegenheit kleine Stoffreste zu verarbeiten.
Wer gerne mit der Hand näht kann dieses Projekt auch gut für unterwegs mitnehmen. (Wenn Tante Hildegard ihr Strickzeug mit ins Wartezimmer nehmen kann, dann kann ich in der Bahn auch meine Nähsachen hervorholen.)

In der nächsten Woche habe ich bisschen mehr zu berichten, dann gibt es hier ein größeres Hut-Projekt zu sehen.
Jetzt geht es aber erst einmal zurück zum Creadienstag, da gibt es auch in dieser Woche einiges zu bestaunen.

Bis bald
Gruß
Sophie