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Dienstag, 8. November 2016

Blau ist meine Farbe

Vor einigen Wochen hatte ich auf dem Blog schon einmal Stoffe gezeigt, die ich umgefärbt habe – hier nach zu lesen.
Heute gibt es so zusagen eine Fortsetzung dieses Beitrags. Denn nach einigem hin und her habe ich in der vergangenen Woche noch einmal ein Farbbad angesetzt.

Anstoß dazu hat meine stetig wachsende Hut und Mützen-Sammlung gegeben, die immer noch auf Kuchentaschen wartet um darin sicher verstaut zu werden. Dieser Satz ergibt keinen Sinn? Dann bitte einmal hier nachlesen, was genau ich damit meine.

Damit die improvisierten Hutschachteln zu einander passen und ich die Farbreste los würde (es ist immer noch etwas übrig geblieben), war schnell entschieden noch einmal blau zu färben und weitere Shibori-Methoden zu testen. Außerdem habe ich ganz spontan entschieden einen Recycling-Stoff aus meiner Restekiste ebenfalls mit zu färben.


Den ersten Stoff habe ich mittels kleiner Glastropfen (alter Dekorationsbestand) und Gummibändchen präpariert, damit ein Tupfenmuster entsteht. Aber nicht einfach wahllos sondern schön gleichmäßig über den gesamten Stoff verteilt. Dazu habe ich erst einmal die Stellen, an denen später die Tupfen zu sehen sein sollen mit einer Stecknadel markiert und dann nach und nach die Glastropfen darunter positioniert.



Für das zweite Stück Stoff habe ich eine neue Faltmethode getestet, bei der die Stoffbahn wie eine Ziehharmonika erst längs und dann quer zu einem Paket zusammengefaltet wird. Anschließend wird das Paket zwischen zwei Holzplatten gelegt und alles zusammen fest aufeinander gepresst. Ich habe dazu ein paar kleine Schraubzwingen verwendet, man könnte aber auch hier Gummibänder verwenden.



Die Stoffe sollten unbedingt vor dem Farbbad in einem kalten Wasserbad eingeweicht werden, idealer weise über Nacht, damit der Stoff im Farbbad die Farbe möglichst gleichmäßig aufnehmen kann und sich kein fleckiges Färbe-Bild ergibt. Aus dem selben Grund sollte man auch regelmäßig die Stoffe im Farbbad wenden. Wichtige Schritt für ein homogenes Ergebnis, die ich selbst bei diesem Färben komplett ignoriert habe.


Tatsächlich habe ich die Stoffe nur kurz in einem klaren Wasser stehen lassen und anschließend das aufgenommene Wasser versucht aus zu wringen. Besonders deutlich kann man die fleckige Färbung auf dem Recycling-Stoff sehen.



Damit bin ich aber voll auf einverstanden, der Stoff sollte einen ausgebleichtes, gebrauchtes Aussehen erhalten.

Der Tupfenstoff ist richtig dunkel geworden und hat das gewünscht gleichmäßige Muster.
Auf dem Bild unten kann man am oberen Bildrand die Stoffrückseite sehen, die mir ebenso gut gefällt wie die Vorderseite, zu sehen am unteren Bildrand.



Aus dem selben Farbbad kommt auch der dritte Stoff, der im Gegensatz zu den beiden Vorgängern so gut wie keine Farbe aufgenommen hat.


Tatsächlich ist es so wenig Farbe, das ich überlege den Stoff nochmals zu Falten und in einer anderen Farbe ein zweites Mal zu färben.

Mit den Stoffen bin ich eigentlich glücklich, trotzdem werde ich so schnell wohl nicht wieder in Versuchung kommen ein Farbbad an zu setzen, denn im Winter (und im Augenblick fühlt sich dieser Herbst wie ein nasser Winter an) macht das Färben keinen richtigen Spaß. Im Wäschekeller ist es um diese Jahreszeit einfach nur ungemütlich und eiskaltes Wasser zum Ausspülen der Farbe lässt die eigene Kerntemperatur rapide sinken, die Stoffe trocknen ewig nicht und der Haufen Handwäsche blickt einen vorwurfsvoll und vernachlässigt an. Da warte ich mit dem nächsten Färben lieber wieder auf Sonne und Balkonwetter.

Aber bis dahin kann ich mir die Zeit ja auch mit dem vernähen der Stoffe vertreiben. Zuerst bin ich aber jetzt wieder zurück zum Creadienstag unterwegs, mal sehen was die anderen Teilnehmer in dieser Woche so angestellt haben.

Bis bald
Gruß
Sophie

1 Kommentar:

  1. Liebe Sophie,
    mir gefallen Stoff Nr. 2 und 3 sehr gut. Bisher habe ich immer nur Wolle gefärbt...
    Viele liebe Grüße
    Ursula

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